Das Mädchen mit dem grünen Fächer – oder die stumme Geschichte der Dinge.
Februar 2017
Dinge erzählen Geschichten. Immer andere, selten neue – je nachdem wer sie besieht. Da ist ein Löffel, der zeigt uns den gestrigen Tag, als Besuch da war und wir zusammen Madelaines in unseren Lindenblütentee getaucht haben. Da ist eine Pfeife, die uns verrät, dass die Welt nicht so ist, wie sie ist und letztlich im Dunst einer flüchtenden Gegenwart verschwindet. Und die Muschel, die uns von jenem schönen Tag am Meer berichtet, als wir unsere Gedanken gemeinsam mit den Sandkörnern der schäumenden Gischt zurückgegeben haben. Wie durch ein winziges Schlüsselloch, blicken wir auf Alma Redlingers Schätze und sehen stumme Filme, kleine Szenen, Dioramen fast, die sich in unserer eigenen Sehnsucht nach Leben stets neu ausformulieren. […]
Der Fächer öffnet sich, der Fächer schließt sich, der Fächer bleibt liegen. Und so bleiben alle Dinge, wenn längst schon niemand mehr ist, der ihre stummen Geschichten kennt.
In Memoriam Alma Redlinger.
Nota bene: Dieser Artikel ist in einer Kooperation entstanden. Zu lesen, sind nur die von mir verfassten Textteile.