Michaela Konrad

Spacelove

Oktober 2018

Die Galerie Karin Sachs, München zeigt ab dem 8. November 2018 den Werkzyklus Spacelove der Künstlerin Michaela Konrad. Im Jubiläumsjahr der ersten bemannten Mondumrundung wird eine Ausstellung präsentiert, die nicht nur das Kosmische im Sinne einer Science-Fiction avisiert, sondern vor allem dessen Rückbezug auf das Menschsein thematisiert.

Spacelove startete 2003 als Mini-Comicseifenoper und entwickelte sich bald zu einem intermedialen Projekt, das mittlerweile Ölgemälde, limitierte Offset Drucke, Comicpublikationen und Multimediainstallationen umfasst. Das narrative Zentrum bildet die Protagonistin Olga, die sich in dem ihr verfügbar gemachten Lebensraum Weltall mit Grundfragen des Seins auseinandersetzt. Olga ist der rote Faden in diesem sequentiellen, nicht zusammenhängenden Werkzyklus, den Michaela Konrad um existentielle Fragestellungen webt und mit Referenzen auf das kollektive Gedächtnis einer Menschheit verknotet, die örtlich keine größere Distanz zu der Weltraumreisenden erfahren könnte. Gerade diese räumliche Losgelöstheit in der Realfiktion des Alls lassen Olgas philosophische Gedanken in einer unmissverständlichen Deutlichkeit auf die Betrachtenden wirken, die von der Klarheit und Farbintensität der Darstellungen, als Reminiszenzen an Pop-Art, intensiviert werden. In der zusätzlichen Wahlverwandtschaft zu den Sci-Fi Comics der 50er und 60er Jahre, wie sie Konrad inszeniert, holt sie zudem den Diskurs um weibliche Autorität und Denken in Olgas Universum. Nicht nur wird das ursprünglich vom Männlichkeitstopos dominierte Genre in der Protagonistin umgedacht, auch der weibliche Seins- und Gedankenraum wird hinterfragt, wenn sich die Heldin in ihrer Welt mit grundlegenden und damit letztlich geschlechterunspezifischen Fragen der Quantentheorie, Astronomie und allgemeinen Physik konfrontiert sieht.

Michaela Konrad entwirft einen intergalaktischen Kosmos, der es ihr ermöglicht immer neue Spielarten der Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Lebenswelt zu generieren. Ihre Formensprache bleibt dabei stets klar, geradlinig und rauschfrei. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der Ölgemälde, limitierten Handdrucke und Videoanimationen aus den verschiedensten Perioden der Spacelove und lädt dazu ein Olga auf ihrer faszinierenden Reise durch subtile Gedanken und fremde Welten zu begleiten.

visit: www.michaelakonrad.com

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